Die Geschichte des Eishockey
Ein zugefrorener Teich, eine Blechbüchse und stabile Äste, die in etwa einem Eishockeyschläger ähnelten. So spielten eishockeybegeisterte Jugendliche und Erwachsene in früheren Jahrzehnten das schnelle Spiel mit dem Puck. Manche trugen dabei nicht einmal Schlittschuhe. Sie schlitterten in Winterstiefeln über die Eisfläche. Die nostalgischen Zeiten sind im Eishockey lange vorbei. Eishockey ist mittlerweile ein Breitensport geworden, der nahezu flächendeckend in Deutschland in Vereinen ausgeübt werden kann. Als Mutterland des Eishockey gilt Kanada. Der Wort Hockey stammt aus dem Französischen und bedeutet „Krummer Stock“. Der erste Eishockey-Spiel, das in die Geschichtsbücher eingegangen ist, fand im März 1875 in Montreal statt. In Ländern wie Russland, den USA, der Schweiz und in allen nordischen Ländern hat Eishockey einen hohen Stellenwert.
Berlin – die Wiege des Eishockey in Deutschland
Im Februar 1887 spielten zum ersten Mal in Deutschland zwei Mannschaften gegeneinander. Austragungsort war der Berliner Halensee. Gegner waren der Akademische Sportclub Berlin und ein gemischtes Team, das aus Studenten gebildet worden war. Das Spiel gewannen die akademischen Sportler mit 11:4. Im Jahr 1901 wurde dann im schon existierenden Berliner Schlittschuhclub eine Eishockey-Abteilung gegründet. Nachahmer für den Sport gab es bald in anderen deutschen Städten, unter anderem in Dresden, Hamburg, München und Wiesbaden. Mit dem Berliner Schlittschuhclub wurde 1912 der erste deutsche Meister im Eishockey gekürt. International konnten die deutschen Eishockeyspieler ebenfalls in dem Sport Akzente setzen. Europameister und Vizeweltmeister 1930 sind nur einige Titel, die von deutschen Mannschaften im Eishockey gewonnen wurden.
Die Dominanz der Bayern im Eishockey
Der erste deutsche Meister in dem Sport nach dem Krieg war der SC Riessersee. Später dominierten auch die bayerischen Vereine Bad Tölz und Füssen das nationale Eishockey. Sowohl der Nachkriegsmeister im Eishockey als auch die beiden anderen Vereine spielen schon lange nicht mehr erstklassig. In Füssen wird seit 1990 für den rasanten Sport ein Bundesleistungszentrum unterhalten. In den 1970er Jahren fand eine Verlagerung im Eishockey von den bayerischen Kleinstädten hin zu den Großstädten statt. Damit setzte auch eine zunehmende Professionalisierung in diesem Sport ein, die 1994 zur Einführung einer Profi-Liga (DEL) im Eishockey führte. Im Jahr 1997 trennte sich die DEL vom Deutschen Eishockey-Bund (DEB). Die Eishockey Profi-Liga verwaltet ihren Sport seither eigenverantwortlich, bleibt aber vertraglich weiterhin an den Eishockey-Bund gebunden. Trotz der professionellen Bedingungen im deutschen Eishockey gilt die nordamerikanische National Hockey League (NHL) als die beste Liga der Welt.
Taktik im Eishockey
Die Eisfläche ist in der Regel 60 Meter breit und 30 Meter lang. Gespielt wird der Sport mit fünf Feldspielern und einem Torwart. Ziel ist es, die schwarze Hartgummischeibe in das gegnerische Tor zu befördern. Eishockey war lange ein Sport, der ohne taktische Feinheiten gespielt wurde. Eishockeybedarf wie Taktiktafeln wurden demnach weder in der NHL noch in anderen Ligen für den Sport verwendet. Erst in den 1950er Jahren setzte ein Umdenken ein. Plötzlich begannen Trainer in aller Welt, sich schon vor der Saison über die Taktik Gedanken zu machen. Viele hatten erkannt, dass der pure Siegeswille nicht genügt, um eine Saison erfolgreich zu beenden. Besonders die Trainer in der damaligen Sowjetunion und in anderen osteuropäischen Ländern gelten in diesem Bereich als Vorreiter. Es kristallisierten sich zwei Spielweisen im Eishockey heraus. Die Russen favorisierten das Kurzpassspiel, das weniger körperbetont war als bei den Kanadiern und den Nordamerikanern in der NHL. Da ein zeitgemäßer Eishockeybedarf noch unbekannt war, lernten die Spieler statt an einer Eishockey - Taktik Flipchart wahrscheinlich an einer Schiefertafel. Ob der verwendete Eishockeybedarf aus Kreide oder Magneten bestand, spielte zu der Zeit eine untergeordnete Rolle. Wichtig für die Entwicklung des Sports war es, die Spieler davon zu überzeugen, dass auch beim Eishockey mit taktischen Finessen Spiele gewonnen werden können. Erst jetzt wurden den Spielern bestimmte Positionen zugeordnet, während vorher jeder dem Puck hinterherjagte, wie es ihm einfiel.
Alles auf Angriff im Eishockey
Auch bei diesem schnellen Sport auf Kufen führt nicht allein die bedingungslose Offensive zum Erfolg. Das Defensivverhalten muss innerhalb einer Mannschaft ebenso geschult werden. Eishockeybedarf wie Kegelhürden, Slalomstangen oder Hütchen bereichern die Möglichkeiten der Trainingsgestaltung. Zur Verbesserung der Schnelligkeit gibt es heute bewährte Sprintsets, die beim Eishockeytraining gerne genutzt werden. Die beste Taktik nützt wenig, wenn den Spielern Spritzigkeit und Fitness fehlen. Beide Komponenten sind wichtig, wenn zum Beispiel ein Angriff mit einem weiten Pass bis zur Hintertorbande eröffnet wird. Schnelle und technisch gute Spieler haben dann die Aufgabe, durch einen Sprint durch die neutrale Zone den Puck zu erreichen und zu einer Torchance zu kommen. Einschussmöglichkeiten ergeben sich oft auch durch ein Break. Wenn also ein Angriff der gegnerischen Mannschaft geblockt und sofort zum Gegenangriff übergeleitet wird. Daneben gibt es weitere Angriffsvarianten über die Außenstürmer. Gleichermaßen abwechslungsreich ist die taktische Ausrichtung beim Abwehrverhalten. Es kann versucht werden, durch Forchecking den Gegner in dessen Verteidigungszone zu bedrängen. Wenn ein Spieler eine Strafzeit absitzen muss, stellt die Mannschaft in Unterzahl auf eine Raumdeckung um. Das spart Kräfte, da die Spieler weniger laufen müssen. Im heutigen Eishockey wird selten durchgängig nach einer Taktik gespielt. Meist werden verschiedene Systeme kombiniert und das taktische Verhalten entsprechend dem Spielverlauf korrigiert. Von den Spielern wird demnach ein hohes Maß an taktischem Verständnis und an Flexibilität erwartet. Eine gute Vorbereitung auf eine neue Saison umfasst nicht nur ein gezieltes Konditions- und Techniktraining. Die taktische Verbesserung darf ebenfalls nicht vernachlässigt werden.